Das traditionelle Adventskonzert, das bis vor geraumer Zeit der „Männerchor Geistingen“ in der Geistinger Pfarrkirche St. Michael veranstaltete, wird inzwischen von der „Großen Chorgemeinschaft Hennef“ gestaltet und bereitet dem Publikum immer wieder eine besondere Freude! Im Jahre 2024 war das Benefizkonzert gleichzeitig ein gebührender und gelungener musikalischer Ausklang des 150-jährigen Jubiläums des Männerchores Geistingen, der gemeinsam mit dem Frauenchor „Ton in Ton“ Hennef und den Männerchören „Eintracht“ Allner und „Concordia“ Hennef die besagte Chorgemeinschaft bildet und so der Chorwende diesseits und jenseits des Rheins in überzeugender Manier entgegentritt! Die Konzertprogramme, die Pavel Brochin seit vielen in der Hennefer Altstadt konzipiert und einstudiert, erfreuen und beglücken Herz, Geist und Seele. Dem gewieften und beliebten Dirigenten, Pianisten, Arrangeur und Komponisten, der im Siebengebirge mit seiner Gattin Irina eine zweite Heimat gefunden hat, ist ein begnadeter Stimmbildner, der immer wieder mit Akribie und Besonnenheit zu Werke geht. Es ist erstaunlich, wie er die Gemeinschaft inzwischen zu einem beachtlichen Klangkörper geformt und entwickelt hat. Während des beeindruckenden Konzertes rückten die Hymnen „Menschenfischer“ (Pescador de hombres) und „Heilige Nacht“ (Cantique de Noel) in den unmittelbaren musikalischen Fokus, die die Chorgemeinschaft und die glänzende Solistin Irina Brochin zu einer wahrhaft verschworenen Gemeinschaft verschmolz und den vielen Hörern im wundervoll illuminierten Gotteshaus ein überaus sinnenfrohes Erlebnis bescherte.
Die biblische Hymne des spanischen Priesters, Komponisten und Hymnendichters Cesáreo Gabaráin (1936-1991) wird wie die Taize-Lieder aus dem Burgund, in der ganzen Welt begeistert gesungen, wie das auch in Geistingen geschehen ist! Die kantable Hymne „Cantique de Noel) aus der Feder des französischen Opern- und Ballettkomponisten Adolphe Adam (1803-1856) erfreut sich auch in den hiesigen Chören und bei der Hörerschaft einer großen Beliebtheit. Es war eine wahre Wohltat die beiden berührenden Werke zu genießen; zumal die Solistin und die stimmlich ausgewogene Chorgemeinschaft die Stimmübergänge und hymnischen Aufschwünge mit stimmlicher Brillanz präsentierten. Pavel Brochin, der als Pianist und Chorleiter immer wieder gefordert war, hatte das musikalische Geschehen im Griff und konnte mit sich und den Mitwirkenden des überzeugenden Konzertes mehr als zufrieden sein! Die Chorgemeinschaft sowie die präsenten Chorformationen Männerchor und Frauenchor, die allesamt in bester stimmlicher Verfassung auftraten, sorgten nachhaltig dafür, dass die ausgesuchten und gehaltvollen Chorstücke und Arrangements wie „Die Nacht voll Gnade“ (Metropolit Wolodymir), „Die drei Weisen“ (Jay Althouse), „Ave Maria“ (Camille Saint-Saens/Brochin), „God will bless you“ von John Rutter mit deutschem Text, das Spiritual „Chatter with the angels“, die ukrainische Weise „Himmel und Erde“ im Satz von Brochin, das idyllische Lied „Weihnachtfriede“ von Rene Kollo oder das mit „Jamaican Noel“ apostrophierte Traditional aus der Karibik, ihren vorweihnachtlichen Zauber ausbreiteten.
Das taten auch das selten zu hörende und diffizile Weihnachtslied des spätromantischen deutschen Komponisten Joseph Haas (1879-1960), das „Mariä Wiegenlied“ von Max Reger (1873-1916) „Christbaum“ aus dem besinnlichen Weihnachtsliederzyklus von Peter Cornelius (1824-1874) und beschwingte englischsprachige Weihnachtslieder. Die Sopranistin Irina Brochin, die ihren Anteil am musikalischen Gelingen hatte, präsentiert sich mit bestechender gesanglicher Präsenz und hauchte den Liedern, die bekanntlich alle ihre Seele haben, den rechten Atem ein und begeisterte mit ihrer ausgesprochen tragfähigen und glockenhellen Stimme, die selbst in den exponierten Stimmlagen ihre Ausdruckskraft behielt. Eine echte Bereicherung des Benefizkonzertes, bei dem Markus Linten als Chorvorsitzender des Männerchores Geistingen als kundiger Moderator durch das Programm führte. Dabei gab er instruktive Erläuterungen zu den Werken und Komponisten, zitierte den Liedtext vom Frieden unter den Völkern aus dem „Trumpet tune“, das eigentlich nicht Henry Purcell, sondern seinem Zeitgenossen Jeremias Clarke zugeschrieben wird. Der Kölner Kirchenmusiker und Komponist Willy Trapp (1923-2023) hat für dieses Stück die Chorfassung „Lobt den Herrn der Welt“ vertont. Außerdem referierte Linten über die Kinderrechte und die Genfer Konvention sowie über das Projekt des Hennefer Kinderschutzbundes, dem der Konzerterlös zufließt. In den starken Schlussapplaus stimmten auch Monsignore Robert Kreuzberg, Pfarrer Hans-Josef Lahr und der Vorsitzende des „Stadtverbandes Hennefer Chöre“, Benedikt Henkel, ein.
Text/Fotos: Walter Dohr
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