Langer Fußweg, Geschirr und Schoko-Kreuz

Erstkommunion-Erinnerungen geben den Kindern einen Eindruck vom großen Tag

HENNEF. Dorothea Kammerich musste 1954 zu Fuß drei Kilometer weit im geliehenen Kommunionkleid zur Kirche gehen. Arlette Kriebs erhielt 1976 zur Erstkommunion im niederländischen Kerkrade ein Kaffeegedeck mit der Aufschrift „Ter Herinnering aan mijn H. Communion“ (Zur Erinnerung an meine Heilige Kommunion).  Mauritz Faenger bekam von seiner Patin aus Amerika ein Kreuz mit Corpus aus dunkler und weißer Schokolade. Diese und andere Erinnerungen haben Gemeindemitglieder für die diesjährigen Kommunionkinder, die noch nicht wissen, wann ihr großer Tag sein wird, aufgeschrieben.  Pastoralreferentin Sabine Montag sammelte sie und schickte sie am Weißen Sonntag als pdf-Datei an die Familien der Kinder. „Damit dieser Tag nicht ein Tag wie jeder andere wird“, erklärte Montag. Vor Ostern waren in Kooperation mit dem Lotsenpunkt Basteltüten mit dem Ostergruß und Vorschlägen zur Gestaltung eines Hausgottesdienstes verteilt worden. Auch die Kommunionkerzen und das Wachs zur Gestaltung der Kerze sowie den Brief des Kardinals und Grüße des Pastoralteams hatten die Familien schon bekommen. Jetzt findet der Austausch per E-Mail statt. „Wir möchten den Kindern zeigen: wir denken an Euch. Vielleicht bekommen die Kinder durch die Aktion ja auch eine kleine Vorstellung wie es an dem Tag gewesen wäre.“ CG

 

Irmgard Botz

Irmgard Botz (c) I. Botz

Liebe Kommunionkinder 2020, schade, dass euer Fest verschoben werden muss. Viele Gemeindemitglieder denken trotzdem an euch. Meine Erstkommunion liegt schon lange zurück -sie war im Jahr 1968. Damals haben wir uns vor dem Gottesdienst an der Altenheimkapelle aufgestellt, das ist da, wo heute das Restaurant Primos ist. Von dort zogen wir ordentlich in Reih` und Glied in einer kleinen Prozession zur Kirche. Unser Geistinger Pastor hieß damals Pastor Kannengießer und mein großer 22 jähriger Bruder war damals als Messdiener dabei. Wie ihr auf dem Bild sehen könnt, trugen wir alle Mädchen damals kurze Kleider und Kniestrümpfe. Und wir waren viele Jungen und Mädchen und es war ganz selbstverständlich zur Kommunion zu gehen. Deshalb habt ihr meine besondere Hochachtung, dass ihr auch als kleine Gruppe dabei sein wollt. Ich wünsche euch Gottes Segen - hoffentlich kann das Fest bald stattfinden.

Liebe Grüße Irmgard Botz, 60 Jahre alt 

Dr. Ludwig Elsing

Dr. Elsing (c) L. Elsing

Ich ging in den 50er Jahren mit meinem Bruder gemeinsam zur 1. Hl. Kommunion. Auch wenn ich an diesem warmen Weißen Sonntag lieber wie er eine kurze Hose getragen hätte, war die Erinnerung positiv: wir Kinder hatte das Gefühl, zum ersten Mal zur Kirche dazuzugehören... Vielleicht lässt sich dieses Gefühl der eigenständigen Zugehörigkeit zur katholischen Kirche auch heute noch vermitteln...  

Alles Gute, L. Elsing 

Mauritz Faenger-Montag

Mauritz Faenger-Montag (c) M. Faenger-Montag

Liebe Kommunionkinder, meine Erstkommunion war am Weißen Sonntag 1991 in Aachen zusammen mit meiner zwei Jahre älteren Schwester. Ich trug eine blau-weiß karierte Hose und eine Strickjacke – aus einem „richtigen“ Kommunionsanzug, den ich viel lieber gehabt hätte, wäre ich doch eh nach kürzester Zeit wieder herausgewachsen, meinten meine Eltern. Als wir Kommunionkinder alle im Kreis um den Altar herumstanden, war ich sehr aufgeregt – weniger wegen des heiligen Geschehens, sondern weil die Kirche rappelvoll war und ich unter den Augen all der Familien natürlich alles so richtig machen wollte, wie wir es mit den Katechetinnen und dem Pastor geprobt hatten. Bei der Feier konnte meine Patentante leider nicht dabei sein, weil sie zu dieser Zeit in Amerika lebte. Dafür schickte sie mir ein Paket mit verrücktem Zeug, das es hierzulande nicht gab: eine Actionfigur von den Ghostbusters und ein essbares Kreuz – das Kruzifix selbst war aus dunkler Schokolade und der Jesus aus weißer Schokolade. Hier seht ihr das Andenken, das wir Kinder damals von der Kirche bekommen haben, das habe ich trotz vieler Umzüge in meinem Leben immer noch! 
Viele Grüße Mauritz Faenger-Montag 

Christa Gast

Christa Gast (c) C. Gast

Liebe Erstkommunionkinder, Ihr wartet schon so lange auf Euren großen Tag und nun verlängert sich die Wartezeit noch einmal gehörig. Ich kann gut verstehen, wenn Ihr langsam ungeduldig werdet. Ich wäre das auch, und aufgeregt auch noch… An meinem Erstkommuniontag vor 50 Jahren war ich so aufgeregt, dass ich schon nach dem Aufstehen brechen musste. Vielleicht war es aber auch nicht nur die Aufregung, sondern ein oder zwei Markklößchen, die ich am Abend zuvor probiert hatte. Ein Verwandte, die am Festtag bei uns kochen würde, hatte sie vorbereitet und in der Speisekammer verwahrt um sie am Festtag in der Suppe zu kochen. Rindfleischsuppe mit Markklößchen war zu der Zeit ein Festessen. Damals mussten wir noch völlig nüchtern zur Messe kommen, wenn wir die Kommunion empfangen wollten. Das hieß: es gab kein Frühstück. Einem Fresssack wie mir viel das ganz schön schwer. Sehr viel ist mir von dem Tag nicht in Erinnerung geblieben, wohl auch weil ich so aufgeregt war. Wir waren damals von unserem Pfarrer und dem Kaplan auf die Erstkommunion vorbereitet worden, in den Klassenräumen der Grundschule. Wenn einer sich danebenbenahm oder etwas Dummes sagte, musste er nach vorne vor die Tafel kommen und unser Pastor malte ihm Eselsohren an. Oder man musste in der Ecke stehen. Es war alles noch viel strenger als heute. Wir haben auch seitenweise Kirchenlieder mit allen Strophen auswendig gelernt.  Zur Erstkommunion bekamen wir dann unser erstes eigenes Gebet- und Gesangbuch. An die Messe kann ich mich nicht mehr erinnern. Nur dass wir eine Woche lang geübt haben, wie wir korrekt ein- und auszuziehen und bankweise zur Kommunion zu gehen haben. Ich glaube, ich hatte an dem Morgen noch Angst, etwas falsch zu machen. In der Nacht hatte es noch einmal geschneit. Das weiß ich, weil man auf einem Foto noch 
Schnee sieht. Und nach der Messe hatte ich schon dunkle Flecken auf der weißen Strumpfhose – damals trugen wir kurze Kleider – von der Kniebank, die wir Kinder nicht nur zum Knien sondern auch zum Abstellen der Füße nutzten. Gefeiert wurde dann mit Großeltern, Tanten, Onkeln, Großtanten und Großonkeln. Dafür musste dann noch ein Zimmer freigeräumt werden. Für die Vettern und Cousinen war dann aber kein Platz mehr. Zur Andacht am Nachmittag trugen wir Kommunionkinder ganz stolz unsere erste Armbanduhr, die es meist von einem der Paten gab. Ich habe es genossen, einmal (fast) die ganze Verwandtschaft zu Besuch zu haben. Da meine Eltern sechs beziehungsweise fünf Geschwister hatten, war das schon eine große Schar. Und am nächsten Tag alle Frauen aus dem Dorf zum Kaffee, das war fast so wie Weihnachten und Ostern zusammen. Später habe ich viele Jahre selbst Erstkommunionkinder vorbereitet und mich jedes Mal mit ihnen gefreut, wenn es soweit war. Da war ich auch nicht mehr aufgeregt.  Für Euren Tag der Erstkommunion, wann immer er sein wird, wünsche ich Euch schon heute tolles Wetter, nette Leute um Euch herum und einen unvergesslichen Tag, an dem ihr nicht vor lauter Aufregung das Wichtigste verpasst.  Herzliche Grüße und Gottes Segen, Christa Gast 
 
 

Beate Hagen

Beate Hagen (c) B. Hagen

Im Jahr 1954 war meine Erstkommunion. Hier begann eine wunderbare Freundschaft mit Jesus, die bis heute hält. Diese Erfahrung wünsche ich allen Kindern zur Erstkommunion. Jesus ist der beste Freund. Beate Hagen 

Dorothea Kammerich

Liebe Kommunionkinder, mein Erstkommuniontag war am 04.April 1948. Kurz vor der Währungsreform. Ich trug das Kleid von meiner großen Schwester, die Schuhe waren braun und passten mir nicht richtig, das Kränzchen war geliehen sowie der Mantel und die Kerze. Zur Pfarrkirche mussten wir drei Kilometer laufen. Weil mir die Füße wehtaten hat mein Vater mich das letzte Stück getragen. Zu dieser Zeit war es im Westerwald noch recht kalt. In der Kirche war ich sehr bemüht, brav zu sein. An Mantel, Kleid und Schuhe durften keine Flecken entstehen. Ich kann mich gut erinnern, wie vorsichtig ich die Stufen zum Altar Schritt für Schritt gegangen bin zum Empfang der Hl. Kommunion. An Einzelheiten aus dem Gottesdienst hab ich sonst keine Erinnerungen. Nur an die schmerzhaften Füße beim Nachhauseweg. Zu Hause hatte eine Tante das Mittagessen gekocht. Danach durfte ich ein Päckchen öffnen, was Tante Paula aus Kamen geschickt hatte. Unter anderem waren zwei Apfelsinen darin, die kannte ich nicht. Hab reingebissen und gleich zum Entsetzen der anderen wieder ausgespuckt. Von meiner Patentante bekam ich 20 Pfennig geschenkt. Von meinem Patenonkel ein lebendiges kleines Schäfchen. Das war natürlich ganz wunderbar. Ich liebte Tiere über alles und habe es ab dann täglich gefüttert und auf die Wiese gebracht. Am frühen Nachmittag gingen wir dann die drei Kilometer wieder zur Pfarrkirche in die Andacht. Inzwischen hatte ich Blasen an den Füßen. Aber was war das gegenüber den Schmerzen die der liebe Jesus am Kreuz aushalten musste. Anlässlich der Erstkommunion wurde etwas gespendet für die Taufe und Erziehung eines Heidenkindes, das auf den Namen "Dorothea" getauft wurde. Das Bildchen habe ich noch. Meine Oma lag zu dieser Zeit immer im Bett. Sie hatte vor zwei Jahren einen Schlaganfall gehabt. Ihr großer Wunsch war, dass sie die Erstkommunion von meiner Cousine Gisela und mir noch erleben konnte. Vier Tage später starb sie. Ein Foto gibt es leider nicht.  

Liebe Grüße  Dorothea Kammerich

Christoph Kissel

Christoph Kissel 1 (c) Christoph Kissel

Das war am 17. April 1977 im bzw beim Einzug in den Altenberger Dom.

Arlette Kriebs-Reinders

Arlette Kriebs-Reinders 1 (c) Arlette Kriebs-Reinders

Liebe Kommunionkinder, ich komme aus den Niederlanden, da geht man bereits in der 2. Klasse zur Kommunion. Anders ist da, dass der Kommunionsunterricht in der Schule stattfindet und dass wir keine Kommunionskerze haben, sondern dass wir unsere Taufkerze benutzen. Zu meiner Zeit gab es noch was Besonderes und das hüte ich wie meinen größten Schatz. Ich bekam von meinen Paten ein gesegnetes Tischset, von dem ich an den beiden Kommuniontagen gegessen habe. Was wünsche ich euch und euren Familien: Alles Schöne, alles Gute, alles Glück der Welt, bleibt gesund, bleibt fröhlich und habt Geduld. Wenn Corona eingedämmt ist, und nur dann, können Oma, Opa und alle Gäste mit euch zusammen diesen schönen Tag feiern. Habt Vertrauen in Gott, er wird vor euch hergehen, ich wünsche euch, dass ihr seine Fußstapfen findet und er euch weiter auf eurem Weg begleitet.  
Eure Arlette Kriebs-Reinders

Barbara Lütz

Barbara Lütz (c) B. Luetz

Liebe Kommunionkinder, Ihr wundert Euch vielleicht über dieses Bild! Ich erinnere mich an meine Kommunion natürlich nicht nur an diese Schuhe, die aus heutiger Sicht ein ideales Geschenk waren: bunte Schuhe für einen frohen und bunten neuen Abschnitt meines Lebens, sondern auch an das wunderbare Gefühl von großer Freude und Aufgeregtheit, die mich an diesem Tag begleiteten. Ihr werdet es sicher bald ebenso erfahren und diesen Tag nie mehr vergessen!
Alles Gute wünscht euch Barbara Lütz 

Sabine Montag

Sabine Montag (c) Sabine Montag

Ihr Lieben, ich erinnere mich noch sehr gut an die Zeit der Erstkommunionvorbereitung, jedoch weniger an die gottesdienstliche Feier selbst. Ich durfte bereits mit sieben Jahren mit meiner älteren Schwester zur Kommunion gehen, da meine Oma sehr krank war und wir sie gerne bei der Feier noch dabei haben wollten. Zum Glück hat das auch geklappt. Wir hatten jeden Donnerstag Kommunionunterricht in einem Vorraum der Kirche „Christus unser Friede“ in Aachen, das war Anfang der 90er, von Oktober 1992 bis Mai 1993. Das weiß ich so genau, weil ich noch meine Kommunionmappe habe (hier mit dem Kreuz, das wir geschenkt bekamen)! Ich bin beim Blättern immer wieder fasziniert, wie viele Bilder und Sätze ich daraus wiedererkenne, als wäre die Vorbereitung nicht schon fast 27 Jahre her ist! Ich weiß noch, wie gerne wir zum Unterricht gegangen sind und wie begeistert wir unseren Eltern davon berichtet haben. Diese Zeit hat mich stark geprägt, besonders, weil wir eine tolle Gemeinschaft waren und die beiden Frauen, die unsere Gruppe geleitet haben, das mit so viel Liebe gemacht haben.  Am Tag unserer Kommunion hat es in Strömen geregnet, daher haben wir leider keine Fotos vom Einzug, aber ich erinnere mich, dass wir immer in Paaren Jungs/ Mädchen gehen mussten und dass ich das doof fand! Auf dem Bild siehst du mich in der Mitte, wir gucken alle furchtbar ernst und ich weiß noch, dass ich mit meiner Schwester die Fürbitten gelesen habe, darauf sind wir bis heute stolz!  Messdiener durften wir als Mädchen damals nicht werden, zum Glück ist das heute alles anders! Ich wünsche euch von Herzen, dass ihr, wenn es soweit ist, den Tag mit offenem Herzen angeht, damit ihr so viel wie möglich aufnehmen könnt und in euren Herzen bewahrt.

Eure Sabine Montag

Monika Müller-Teuchert

Monika Müller-Teuchert (c) M. Mueller-Teuchert

Liebe Kommunionkinder, die Ihr noch auf Euren großen Tag warten müsst, als ich damals zur 1. Hl. Kommunion gegangen bin, war meine Zwillingsschwester krank und lag mit Mumps zu Hause im Bett. Ich weiß noch, wie sie bitterlich geweint hat, als meine Eltern mit mir am Weißen Sonntag morgens zur Kirche gefahren sind. Meine Schwester hatte sich, genau wie ich, so sehr auf diesen großen Tag gefreut ….. Sie ist dann 4 Wochen später zur Kommunion gegangen, aber das war natürlich nicht dasselbe. Ihr seid bestimmt auch alle sehr traurig und enttäuscht; ich kann das so gut nachfühlen. Ich wünsche Euch, dass Ihr bald zur 1. Hl. Kommunion gehen könnt und dann das Fest habt, das jetzt leider ausfallen muss. 
Ich schicke Euch und Euren Familien unbekannterweise ganz liebe Grüße und vor allem: bleibt gesund! 
Monika Müller-Teuchert 
 

Hedwig Schmitz

Hedwig Schmitz (c) H. Schmitz

Liebe Kommunionkinder, hier seht ihr mich als Kind bei meiner Kommunion, das ist schon lange her! Entstanden ist dieses Bild am 25.4.1965.

Es grüßt euch aus Westerhausen, Hedwig Schmitz

Pastoralbüro für den Pfarrverband

Kirchstraße 3
53773 Hennef


Öffnungszeiten: 

dienstags 9.00 - 11.00 Uhr, donnerstags 17.00 - 19.00 Uhr

Telefonische Erreichbarkeit: 
dienstags - freitags von 9.00 Uhr bis 11.00 Uhr 

Außerhalb dieser Zeiten können Sie uns Ihr Anliegen jederzeit per Mail unter pastoralbuero.geistingen-hennef-rott@erzbistum-koeln.de zukommen lassen.

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